Als Hundebesitzer sieht man lediglich was der Hund frisst und was nach einiger Zeit wieder aus ihm rauskommt. Die zwischenzeitlich im Hund passiert, sieht man allerdings nicht. Füttert man z.B. ein zu getreidehaltiges Futter, so kann das zu Störungen der Verdauung führen. Im Folgenden möchten wir Ihnen gerne näher bringen, wie die Natur den Verdauungsprozess des Hundes gestaltet hat.
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Zähne und Magen
Unsere vierbeinigen Freunde gelten als Fleischfresser, doch haben im Gegensatz zur reinen Fleischfressern (wie z.B. Katzen) auch Merkmale von Allesfressern. Hierzu zählen zum Beispiel die zahlreichen Backenzähne, die im Gegensatz zu den Zähnen der Katze auch pflanzliche Nahrung zermahlen können. Trotzdem haben Hunde es bei der Nahrungsausnahme meist sehr eilig, oftmals schlingen sie das Futter wortwörtlich herunter. Mit großer Freude läuft den Hunden bereits vorm Essen das Wasser, bzw. der Speichel im Mund zusammen. Auch das ist wieder ein Werk der Natur, denn die Tiere benötigen diesen Speichel als eine Art Gleitmittel für die großen und unzerkauten Futterstücken, damit diese in den Magen gelangen können.
Zudem produziert auch der Magen des Hundes eine Menge an Schleim. Dieser ist essentiell, denn er dient als eine Art Schutzfilm für den Magen. Würde er nicht vorhanden sein, würde die starke Magensäure des Hundes den Magen selbst verdauen.
Wofür wird eine solch starke Magensäure benötigt? Anders als beim Menschen kann es beim Hund schon einmal vorkommen, dass er Knochen oder bereits schimmeliges Fleisch zu sich nimmt. Um auch solche Sachen zu verdauen, benötigt er genau diese starke Magensäure.
Riecht oder sieht der Hund Nahrung, leitet das Nervensystem die entsprechenden Informationen weiter und das Organ beginnt automatisch, Magensäure und Schleim in der richtigen Menge zu produzieren. Hat der Hund allerdings Angst oder ist einer Stresssituation ausgesetzt, kann genau diese Produktion gehemmt sein. Daher ist es extrem wichtig, dem Hund vor Allem bei der Nahrungsausnahme eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Die Verdauung des Hundefutters wird bereits im Magen vorbereitet
Im Gegensatz zu und Menschen, hat der Speichel des Hundes keine Enzyme. Somit wird die Nahrung noch nicht im Maul ausgespalten, sondern erst im Magen. Deshalb ist den Hunden das Schlingen möglich.
Bereits im Hundemagen wird ein Teil der in dem Futter enthaltenen Eiweißes durch entsprechende Enzyme zerlegt. Weitere Nährstoffe wie Kohlenhydrate und Fette werden erst weiter hinten, also im Dünndarm aufgespalten. Der Inhalt des Magens
wird durch seine Bewegungen gemixt und mehr und mehr zu einer breiartigen Masse. Bis dato war der überwiegende Teil der Verdauung ein mechanischer Prozess. Tritt der Brei nun in den Darm ein, beginnt die enzymische Verdauung. Hierbei zersetzen die im Körper enthaltenen Enzyme die Nährstoffe in kleine Bausteine. Diese Enzyme werden sowohl in der Leber, als auch in der Bauchspeicheldrüse produziert und der Dickdarm wird von Darmbakterien bewohnt, die unverdauliche Stoffe zersetzen.
Der Dünndarm
Wie bereits zuvor erwähnt, beginnt im Dünndarm die chemische Verdauung. Dabei werden die Nährstoffe des Hundefutters mit Hilfe von biochemischen Helfern, den Enzymen, aufgeschlüsselt. Genau wie der Magen ist auch der Darm durch einen Schleim vor einer Selbstverdauung geschützt. Zudem trägt die Bewegung des Darms zu einer Vermischung des Inhalts und somit zur Verdauung bei. Hinzu kommt, dass Darmzotten die Oberfläche des Darms vergrößern und somit eine optimale Aufnahme der Nährstoffe ermöglichen.
Wie werden die Nährstoffe der Nahrung aufgenommen und wie wird der Abfall abgegeben?
Nachdem die Bestandteile des Futters in die einzelnen zersetzbaren Bestandteile geteilt wurde, schleusen die Darmzellen diese Bestandteile (Vitamine & Mineralstoffe) ins Blut. Natürlich kann der Körper nicht alle Stoffe aufnehmen und muss die Überschüssigen irgendwie loswerden. Das geschieht zum Einen über die Nieren und schließlich über das Urin und zum Anderen über die Galle und letztlich über den Kot.
Der Dickdarm
Sobald der Darminhalt den Dickdarm erreicht, ist der größte Teil des Verdauungsprozesses abgeschlossen. Die im Dickdarm enthaltenen Bakterien haben nun die Aufgabe, die bisher unverdaulichen Nährstoffe zu zersetzen. Sind im der Nahrung viele schwer verdauliche Proteine, wie beispielsweise Knorpel, werden auch diese im Dickdarm zersetzt. Ist das ein dauerhafter Zustand, können sich diese Bakterien stark ausbreiten und sogar den Dünndarm besetzen, in dem sie eigentlich nichts verloren haben. Hier durch können Störungen in der Verdauung hervorgerufen werden. Ebenso kann durch zu viele Kohlenhydrate (Stärke und Zucker) das Gleichgewicht der Bakterien gestört werden.
Lies auch unseren Artikel zur richtigen Zahnpflege bei Hunden.