BARF

Wie man richtig für seinen Hund barft

Was ist BARF?

Die Abkürzung BARF steht für „biologisch artgerechte Rohfütterung“. Viele Menschen gehen davon aus, dass beim Barfen ausschließlich rohes Fleisch gefüttert wird. Das ist allerdings nicht ganz richtig. Wie der Name bereits suggeriert, geht es hierbei um Rohkost, also neben Fleisch auch Gemüse, Obst, Ei und Knochen. Hintergrund des Barfens ist die Überlegung, dass der Wolf als Vorfahre unserer Hunde genau solche Nahrung zu sich genommen hat. Sein Fleisch bezog er direkt über erlegte Tiere und andere Nährstoffe beispielsweise über deren Mageninhalt.

Vorteile von BARF

✓ Barfen ähnelt der Nahrung des Wolfes

Viele Trockenfuttersorten haben einen sehr hohen Getreideanteil. Wie schon bereits in unserem Artikel zum Nassfutter beschrieben, bestand die Nahrung der Wölfe zwar auch zu einem Teil aus Getreide und Gemüse, welches sie über die Innereien der Beutetiere aufgenommen wurde, den Großteil bildete aber trotzdem das rohe Fleisch. Somit ist es naheliegend, dass das gesamte Verdauungssystem unserer Hunde auf diese Zusammensetzung ausgelegt ist.

Optimal für Allergiker – Futter Bestandteile sind frei gestaltbar

Bereitet man das Hundefutter selbst, weiß man ganz genau was im Napf des Hundes landet. Weder giftige Substanzen, noch irgendwelche unnötigen Zusatzstoffe gelangen so in den Körper Ihres Hundes. Vor Allem Hund mit Allergien oder Unverträglichkeiten profitieren hiervon. Als Besitzer kann man beim Barfen somit zu 100% ausschließen, dass der auch nur eine Kleinstmenge dessen zu sich nimmt, was er nicht verträgt.

✓ Kosten beim Barfen können gering sein

Betrachtet man die Preise von Fertigfutter, können diese mitunter sehr hoch sein. Beim Barfen kann man hingegen darauf achten, gewisse Bestandteile wie Gemüse, Fleisch oder Obst im Angebot zu Kaufen und so einiges an Geld zu sparen.

✓ Verringerte Ausdünstungen lassen den Hund angenehmer riechen

Der Grund hierfür ist klar: Durch das BARF bekommt der Hund nur genau das Futter, was sein Körper auch verträgt, bzw. verarbeiten kann. Somit bleibt es dem Organismus des Hundes erspar, die nicht benötigten Inhalte auszuschwemmen. Außerdem kann das dazu führen, dass Blähungen beim Hund reduziert oder sogar eliminiert werden.

✓ Barfen kann den Zahnstein des Hundes entfernen

Dadurch, dass der Hund beim Barfen ab und zu auch mal einen Knochen verzehren darf, wird der Zahnstein vom Zahn abgerieben. Versucht der Hund an das für ihn außerordentlich leckere Knochenmark zu kommen, muss er den für ihn sehr harten Knochen aufbrechen. Hierfür benötigt er vor allem seine Molaren, uns auch als „Backenzähne“ oder „hintere Zähne“ bekannt. Somit kann auch hier der Zahnbelag entfernt und Mundgeruch reduziert werden.

Nachteile von BARF

BARF – Risiken

✘ Das Größte Risiko beim Barfen liegt darin, dass man das Futter selbst zusammen stellt. Da man seinen Hund ausgewogen und artgerecht ernähren will, sollte ein gewisses Grundverständnis für Lebensmittel Basis des Barfens sein. Hast du dir  das erst einmal angeeignet, sollte BARF nichts mehr im Wege stehen. Nicht bei jeder Mahlzeit muss das Nährstoffverhältnis zu 100% stimmen. Vielmehr ist es wichtig, den gesamten Speiseplan optimal zu gestalten.

✘ Ein größeres Risiko stellen die Knochen dar. Nicht nur Hunde, die vorher noch nie Knochen gefressen haben, können hier Probleme wie Verdauungsprobleme oder Verstopfungen bekommen. Aus diesem Grund solltest du dich nur langsam an die Knochenfütterung herantasten und zudem nicht zu viel davon servieren.

✘ Ein weitere Gefahr besteht darin, dass Infektionskrankheiten wie Toxoplasmose oder Anaplasmose im rohen Fleisch enthalten sein können, da diese nicht, wie z.B. bei dem Prozess des Gefriertrocknens, abgetötet werden.

Wie Anfänger richtig Barfen & was zu beachten ist

Bei der Zusammensetzung des BARFs sind vor Allem das Gewicht, Alter, Rasse und die Aktivität des Hundes ausschlaggebend. Die gefütterte Menge sollte bei circa zwei bis 4 Prozent des Körpergewichts des Hundes entsprechen. In Relation bekommen große Hunde hierbei eher weniger BARF serviert, als ihre kleinen Artgenossen. Sehr verspielte und aktive Hunde benötigen sehr viel Energie und somit auch mehr Fleisch und Gemüse als ältere und dadurch trägere Hunde.

Barfen für Welpen

Möchte man seinen Welpen mit BARF füttern, sollte man beachten, dass er einen besonders hohen Bedarf an Futter hat. Das liegt zum Einen natürlich daran, dass er sehr aktiv ist und sich viel bewegt. Zum Anderen liegt das aber auch daran, dass sein Körper die Energie benötig, um zu wachsen.

BARF Rezept

Richtwert für die Zusammensetzung des Futters:

80% Fleisch (Fleisch, Fisch, Innereien, Knochen, Knorpel, etc.)

20% Pflanzliche Anteile

Da Ihr Hund eine Menge verschiedener Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine benötigt, solltest du besonders beim Fleisch darauf achten, ab und zu zu variieren.

Innereien

Die Leber ist ein hervorragender Spender von Vitamin A & B, Eisen, Kupfer und Biotin. Problem ist nur, dass auch sehr viel Glykogen in der Leber vorkommt. Daher solltest du darauf achten, pro Woche nur einmal eine mittelgroße Leber zu füttern.

Da es sich hierbei um ein sehr komplexes Thema handelt, wird es in naher Zukunft einen weiteren Artikel zu dem Thema geben.

Häufig gestellte Fragen

 1.Wie barfe ich im Urlaub

Wer im Urlaub nicht auf BARF verzichten möchte, kann sich hierfür mit bereits vorgefertigtem BARF Futter eindecken.

2.Macht Barfen den Hund aggresiv?

Nein. Man kann eher vom Gegenteil ausgehen. Der Organismus des Hundes ist durch BARF nicht damit beschäftigt, nicht benötigte Futterbestandteile auszudünsten oder zu verdauen. Viel mehr ist der Hund durch einen gereinigten Darmtrakt viel entspannter und i.d.R. auch gesünder.

3.Bekommt mein Hund druchs Barfen Salmonellen?

Das Fleisch zum Barfen beziehst von den selben Quellen, von denen du auch das Flisch kaufst, das du zu dir nimmst. Somit ist das Risiko für den Hund durch das Barfen an Salmonellen zu erkranken genauso hoch wie Ihres.

4.Bringt Barfen Würmer mit sich?

Hier gilt das gleiche wie unter Punkt 3.

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